man shaut in die gesichter, man gießt wein nach, und geschichten werden aufgewärmt, weißte noch, vor sechs jahren, da sassen wir auch hier an diesem tisch, bla. und man schaut in das gesicht und ab da wird es spannend. schaltet man das bla aus, und schaut die physignomie an, die zarten linien, die tiefe furche um den mund, dann sieht man die sechs jahre, das leben, das leben eben. ich liebe es, meine freunde altern zu sehen. ich liebe es, wenn mir alle paar jahre auffällt, wie die letzten jahre ein paar spuren hinterliessen, das haar ein wenig silbrig, die augen ein wenig ernster wurde. manchmal, nur ganz selten, wenn man über bestimmtes redet, dann kann man die angst sehen, die sich zwischen die paar augenblicke reindrängelt, wo man sie nich haben will. kurz nur. grad lang genug, sie zu schmecken, ein paar sekunden. aber dann greift man beherzt die weinflascge, gießt nach, lacht, und behält eine geschichte für sich. abende unter freunden mit fremden. gelebtes, erlebtes, getrunkenes und versoffenes.