titel mr. tug
 

in dieser bar gesessen, der frisch gestärkte kragen hatte mir den abend über den hals wund gerieben, die tageslinsen in den augen fast vertrocknet, paar grad zu warm, gin tonics, blick auf die karl-marx-allee, kein verkehr, eine stunde lang kein auto, f. erzählte, wie sie mit i. vor seinem konzert durch tokio gefahren wurde, sie saßen im fond des autos, schwiegen, draußen dichte urbanität, sie gegen das exterieur schallisoliert, neben ihm, sein räuspern und hüsteln, wie er sich schweigend abgewandt hielt von ihr, blicke hinaus, meinte gar nicht sie, meinte nichts bestimmtes, wie er dann später dirigierte, sie im publikum, die ganze erste hälfte geheult, sagt sie, der saal ausverkauft, sie die einzige europäerin, dieses rote tuch vor die augen gehalten, es lief ihr nur so aus den augen, er hätte besser dirigiert als je zuvor, er, mann einer anderen frau, vater eines kindes, das nicht ihres ist, amour impossible, alles oder nichts, sie würde schizophren werden allmählich, sagt sie, turgenew hätte es ja auch schon beschrieben, diese unmöglichkeit in allem, jetzt wolle sie eben ein kind von ihm, er und sie, so etwas hätte sie nie erlebt zuvor, und ich, der ich die ganze zeit dachte: "dieser scheißhemdkragen bringt mich echt noch um!"


 

  
 
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Kommt selten vor,
aber wenn's nicht anders geht...
Trolls gibt's eben immer.